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Frage

Welches ist die minimale Anzahl von Simulationsläufen, um statistische Abweichungen zu berücksichtigen?

Antwort

Es gibt keine generelle Vorschrift dazu, es hängt vom PTV Vissim Anwendungsfall ab:

- Auf einem 10-km Stück Autobahn mit niedrigem Verkehrsaufkommen, simuliert für eine Stunde, werden die Reisezeiten sehr stabil sein und hängen nur von der Verteilung der Wunschgeschwindigkeiten ab. Drei bis fünf Läufe sollten ausreichend sein.
- In einem städtischen Netzwerk bestehend aus einigen verzweigten Knotenpunkten mit verkehrsabhängiger Signalsteuerung, eventuell mit ÖV-Bevorrechtigung, können viele "zufällige" Ereignisse die Signalsteuerung beeinflussen (z.B. zwei Straßenbahnen nähern sich zur gleichen Zeit an). In diesem Fall werden mehr Läufe benötigt, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, vor allem wenn ein oder mehrere Knotenpunkte an der Kapazitätsgrenze operieren.

Der Form halber sollten Sie den Streuungskoeffizient des gemessenen Wertes beurteilen, z.B. die Reisezeit. Sie können dieses mittels mehrerer Simulationsläufe mit unterschiedlichen Startzufallszahlen und Berechnung der Abweichung tun. Danach definieren Sie eine statistische Sicherheit, sagen wir 5% und einen statistischen Anteilsbereich für das Ergebnis, sagen wir 10%. Dann benötigen Sie n Simulationsläufe, um in der Lage zu sein zu sagen, dass "mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% der eigentliche Mittelwert der Reisezeiten innerhalb im Intervall des gemessenen Wertes +/- 10% liegt. "N wird bestimmt durch die Formel: n = t² * v² / e², wobei t der Wert von der t-Verteilung für die festgelegte statistische Sicherheit, v ist der Streuungskoeffizient (Standardabweichung / arithmetisches Mittel) des gemessenen Wertes und e ist die Toleranz (in diesem Beispiel: 10%).